„Kommse rein, wir ha’m noch Platz.“ – Das würde ich nun nicht so sehen, aber tatsächlich zwei schlanke Persönchen passen noch in den Wohnanhänger, in dem sich eines der kleinsten, aber auf jeden Fall eines der wunderbarsten Minikinos der Welt befindet. Von meiner Nasenspitze bis zur Leinwand sind es etwa 60 Zentimeter und dabei sitze ich schon in der zweiten Reihe. Vorne läuft: „Werbung“ – na, das muss heutzutage wohl sein, aber was ist das? Eispulver von Kosmos, ein Auto der Marke Trabant, ein Motorrad der Marke MZ, sollte man dem Kinovorführer mal erklären, dass er von den Unternehmen noch nicht mal mehr Ostmark bekommt. Doch schon beginnt der Hauptfilm mit vielen Tieren, netten Menschen, einem Haus auf der Kippe… dann geht die Tür auf, Popcorn mit Rosmarin-Geschmack wird durch einen der zahlreichen Notausgänge hereingereicht. Super. Nur leider viel zu kurz.
Nach dem Kino lockte uns Ursula von Rätin in einen Container, der sich dann doch als Zelt entpuppte. Hätte ich geahnt, dass statt gesellschaftskritschem aus Sicht einer Ratte eine gefühlsduselige Liebeserklärung an den Chef eines sogenannten Szene-Cafés vorgetragen wird, ja, dann hätte ich es mir trotzdem angesehen. Cornelia Fritzsche macht das prima und ihre Ursula zeigt nicht halb so viele Starallüren wie die Echse im großen Saal.
Danach noch eine Runde aufs Karussell und huch, die Kinder müssen doch ins Bett. Mein Fazit: Schaubudensommer ist auch mit Familie schön.
Schaubudensommer 2016
- Noch bis Sonntag sind die Buden geöffnet. Los geht’s ab 19 Uhr.
- Programm unter: www.schaubudensommer.de, Preise: Festival-Eintritt ab 20 Uhr, 2,50 Euro, Shows ab 1,- Euro, Standard-Show 5,- Euro, Dreier-Ticket: 12,- Euro
Bewegte Bilder vom Budenzauber auf Youtube
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