In den Räumen des Künstlerbund Dresden wird am kommenden Freitag eine Ausstellung des Künstlers Moussa Mbarek eröffnet, der Titel: „Im Brennpunkt der aktuellen Politik“. Die Ausstellung ist dann bis zum 22. November zu sehen.

Welche Freiheit hat die Kunst zwischen Religion und Politik? Welchen Einfluss hat die Kunst auf die Politik? Welchen Beitrag kann Kunst im politischen Diskurs leisten? Im Rahmen der Interkulturellen Tage präsentiert der Künstlerbund Dresden e.V., der Berufsverband der Bildenden Künstlerinnen und Künstler in der Region, Werke von Moussa Mbarek.
Moussa Mbareks Arbeiten beschäftigen sich mit der kulturellen Vielfalt seines Volkes und dem politischen Genozid an den Tuareg, einem nomadischen Volk, welches sich seit tausenden Jahren in der Sahara bewegt und heute in Mali, Niger, Algerien und Libyen beheimatet ist. Erhalt und Vermittlung der Sprache und Kultur seines Volkes sind stetiger Motor der Arbeiten von Moussa Mbarek.
Darüber hinaus sind seine Werke Ausdruck eines von politischer Diskriminierung, persönlicher Ausgrenzung und Verfolgung geprägten Lebens. Das traditionelle Nomadendasein seiner Eltern, in dem politische Ländergrenzen keinerlei Bedeutung hatten, war lange vor Mbareks Geburt beendet. Es blieb das Erbe der Geburt in einem Land, das ihm und seinesgleichen keine Staatsbürgerrechte zuerkannte.
Dieses ausweglose Leben und die Verschärfung der politischen Verhältnisse in seiner Heimat Libyen haben Moussa Mbarek vor fünf Jahren zur Flucht gezwungen. Auch diese Erfahrungen spiegeln seine Bilder wider. Der Kampf um die Anerkennung seiner Rechte als Staatenloser begleitet ihn bis zum heutigen Tag.
Die Freiheit, sich durch künstlerische Mittel auch politisch ausdrücken zu können und zu dürfen, ist für ihn immer wieder ermutigend und eine beständige Herausforderung zur Auseinandersetzung mit inneren Zwängen. Es ist eine Erfahrung die ihm beweist, dass eine demokratische Gesellschaft eine Voraussetzung für die freie Kunstausübung ist.
Aufmerksamkeit zu erzielen und somit Chancen zum gegenseitigen Verstehen, sind ein unschätzbarer Schlüssel zur Gestaltung einer Gesellschaft des Miteinanders.
Die von der Dresdnerin Yvonn Spauschuss kuratierte Ausstellung eröffnet eine Vernissage am 01.10.2021 um 18 Uhr zu der auch ein Film des kurdischen Journalisten und Filmemachers Mustafa Yesil gezeigt wird. Der 1985 im türkischen Urfa geboren Yesil studierte Journalismus in Ankara. Seinen Master absolvierte er an der Universität in Artuklu. Seit mittlerweile 10 Jahren fotografiert er und arbeitet er mit verschiedenen kurdischen Medien zusammen. Nach seiner Inhaftierung ist er 2019 nach Deutschland geflüchtet. Seit zwei Jahren lebt er Dresden.
Ausstellung mit Werken des Künstlers Moussa Mbarek
- In den Räumen des Künstlerbundes Dresden e.V., Hauptstraße 34 (Eingang Ritterstraße), 01097 Dresden
- 1. Oktober – 22. November 2021
- geöffnet: dienstags und donnerstags 9.30 bis 13 und 14 bis 17 Uhr