Diesen und anderen Fragen wird am Freitag Abend anhand von Originaldokumenten im Büchers Best nachgegangen. Es lesen: Laura von Wangenheim, Autorin und Designerin und Dr. Ewald Böhlke, Zukunftsforscher und Osteuropaexperte.
Ausgehend von den Denunziationsvorwürfen gegen ihren Großvater, den bekannten Schauspieler und Regisseur Gustav von Wangenheim (1895–1975), begab sich Laura von Wangenheim im Jahr 2010 auf Spurensuche und machte einen sensationellen Fund. Hunderte Fotografien, die ihre Großmutter Inge von Wangenheim (1912–1993), eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen der DDR , im sowjetischen Exil gemacht, zu Lebzeiten aber nie veröffentlicht hatte. Diese Bilder eröffnen einen unverstellten und bislang unbekannten Blick auf den Alltag der dreißiger und vierziger Jahre in der Sowjetunion. »In den Fängen der Geschichte« illustriert den gesellschaftlichen Aufbruch und den damit verbundenen Glauben an den industriellen Fortschritt genauso wie die Schattenseiten dieses ad absurdum geführten Traumes nach einem besseren Leben in einer neuen Gesellschaftsordnung. Das Beispiel der von Wangenheims steht dabei exemplarisch für das Schicksal tausender Emigranten jener Jahre.
- Laura von Wangenheim „In den Fängen der Geschichte“, Buchvorstellung, Lesung, Diskussion, Freitag, 26. September, 20.30 Uhr, Eintritt: 7 bzw 5 Euro, Büchers Best, Louisenstraße 37