Die Fußgängerbrücke über die Königsbrücker Straße am Haltepunkt Industriegelände wird demontiert. Von Sonntag, 23. November 2025, 9 Uhr, bis voraussichtlich Montag, 24. November 2025, 4 Uhr, erfolgt der Rückbau. Dabei zerlegt ein Kran das Bauwerk in vier Teile und hebt sie einzeln aus.

Während dieser Arbeiten ist die Königsbrücker Straße vollständig gesperrt. Ab 17 Uhr am 23. November wird auch die Gleisanlage der Dresdner Verkehrsbetriebe abgeschaltet. Grund dafür sind Trennarbeiten an der Oberleitung. Der Verkehr wird über die Magazinstraße umgeleitet. Für die Straßenbahn wird Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Demontiert wird der Teil der Brücke, der über die Straße und die Straßenbahngleise führt. Der Abschnitt über den S-Bahn-Gleisen sowie die Treppe zum Haltepunkt der Deutschen Bahn bleibt erhalten und wird mit einem neuen Bauteil verschlossen.

Nach dem Rückbau folgen Arbeiten an den Treppenfundamenten und der Korrosionsschutz der neuen Abdeckung. Dafür sind voraussichtlich drei weitere nächtliche Sperrungen der Straßenbahngleise nötig. Weitere Maßnahmen sollen ohne größere Einschränkungen für den öffentlichen Verkehr verlaufen. Der Haltepunkt der Deutschen Bahn bleibt durchgehend erreichbar.
Bereits am Montag, 17. November 2025, wurde ein Teil des Gehwegs im Bereich des Treppenpodests gesperrt. Der restliche Gehweg bleibt nutzbar. In dieser Woche beginnt zudem der Rückbau des Gehwegbelags auf der Brücke und der teilweise Abbau des Podests. Die Kosten für den Rückbau und die Anpassungsarbeiten im Umfeld belaufen sich auf rund 200.000 Euro.
Im Sommer 2026 beginnen die umfangreichen Bauarbeiten entlang der Königsbrücker Straße. Bereits jetzt werden verschiedene vorbereitende Maßnahmen im Umfeld durchgeführt, um während der Sanierung eine bessere Umleitungsführung zu gewährleisten.

Brücke ist 55 Jahre alt
Der S-Bahn-Halt Industriegelände wurde 1970 eingerichtet. Seitdem gibt es auch die Fußgängerbrücke über Bahn- und Straßenbahngleise und die Königsbrücker Straße, die damals noch Otto-Buchwitz-Straße hieß. Wegen schwerer Schäden hatte die Stadt den Teil über der Königsbrücker bereits 2009 sperren lassen. Die Brücke zeigt deutliche Alterungserscheinungen, bei den Untersuchungen in den vergangenen Jahren war die Standfestigkeit jedoch immer bestätigt worden.

Nachtrag 20. November
Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mitteilen, werden die Linien 7 und 8 während der Bauarbeiten geteilt.
Die Straßenbahnlinien 7 und 8 erhalten von Sonntag (23. November 2025) bis Mittwoch (26. November 2025) jeweils in der Nacht von 20 bis 4.30 Uhr eine geteilte Linienführung, am Sonntag schon ab 17 Uhr. Die Linie 7 verkehrt in dieser Zeit von Pennrich beziehungsweise Gorbitz kommend planmäßig bis Postplatz und dann weiter über Bahnhof Mitte, Marienbrücke, Bahnhof Neustadt, Albertplatz und Neustädter Markt zur Eisenbahnstraße. Die Linie 8 fährt von Südvorstadt planmäßig über Lennèplatz und Sachsenallee zum Albertplatz und dann weiter über Bahnhof Neustadt zur Eisenbahnstraße. Im Norden verbindet eine Baustraßenbahnlinie 47 die Endpunkte Weixdorf und Hellerau über Infineon Süd. Im Zuge der Königsbrücker Straße fahren Busse als Ersatzverkehr zwischen Albertplatz und Infineon Süd.




















Welch ein schönes Geländer-Grün, sowas wird heutzutage nur noch in häßlichem Grau gemacht. Auch insgesamt ist es als einzige erhaltene große Fußgängerüberführung der Stadt geradezu ein Technisches Denkmal der Wirtschafts- und Stadtgeschichte. Hier wandelten die Werktätigen des Volkes zu ihren Industrie- und Gewerbebetrieben. Auch wenn das Verdrängen von Verkehrsteilnehmern weg von der Autopiste ein schon lange überlebtes Konzept ist, wäre ein Erhalt als komplettes Denkmal doch begründbar, aber mangels Kohle leider inzwischen utopisch.
„Eine neue Abdeckung schließt diesen Bereich künftig ab.“
Ich versteh nicht was damit gemeint ist? Bekommt die Brücke ein Dach?
sorry, missverständlich formuliert. Es soll nur bedeuten, dass der Teil zur Straße hin dann nicht offen bleiben soll.
warum wird eigentlich der Bereich über die Strassenbahngleise auch beseitigt? Springen wir zukünftig durchs Gleisbett um auf die andere Seite zu kommen?!
Barrierefrei ist dort ja eh nichts!
@Anton: Wenn ab 2026 die große Spannbetonbrücke der Königsbrücker Straße über die Eisenbahngleise ersetzt wird (Höhe Hermann-Mende-Straße stadtauswärts), soll der Verkehr ja über die Magazinstraße umgeleitet werden. Gibt es eigentlich Informationen, wann die kleine, aktuell einspurig befahrbare und mit 3- bewertete Brücke der Fabricestraße über die Eisenbahngleise saniert wird? Ich kann mir schwer vorstellen, dass die gesamte Köni über eine einspurige Brücke umgeleitet werden soll. Die müsste ja vorher saniert werden, was eigentlich sehr bald beginnen müsste. Danke, falls du Infos dazu hast.
@01099er: Letzte Information dazu war: Vorher. Einen genauen Termin weiß ich bis jetzt noch nicht.
@01099 Ich glaube, eine Sanierung der „Fabricebrücke“ wird es nicht geben, eher ein Ersatzneubau. Sicher günstiger und die neue Brücke müsste dann auch breiter sein. Zwei Fahrspuren, Fußwege und evtl. Radwege. Wobei es momentan keine Radwege auf diesen Nebenstraßen gibt.
Wird auch spannend, wenn dort der Umleitungsverkehr stattfindet. Direkt an dieser Strecke ist die Feuerwache Albertstadt… Wenn Stau in beiden Richtungen ist, können die Einsatzfahrzeuge nirgends hin. Denn ausweichen kann man schon jetzt nicht auf der Magazinstraße…
@Grit: Zwischen den Schienen liegen dort Betonplatten. Man muss also zum Queren nur je einen Schritt vom Bahnsteig runter und drüben wieder hoch. Das ist nicht viel höher als eine Treppenstufe der Brücke ….
Wenn man nicht zum S-Bahn-Halt will, gibt es keinen Grund, die abgelebte Brücke zu benutzen! Wahrscheinlich soll Baufreiheit für die Erneuerung der Straßen- und Bahnbrücke über die Eisenbahn geschaffen werden.
@Enner: Genauso ist es. Es gibt einen Stadtratsbeschluss vom 12. Dezember 2024 dazu. In der Beschlusskontrolle vom 30. April steht: Der Ersatzneubau einschließlich Widerlager und Rückbau des Bestandes der Straßenüberführung Fabricestraße ist im Zeitraum Januar 2026 bis Februar 2027 geplant. Seit dem 1. Oktober steht sogar schon die bauausführende Firma fest.
Laut der Präsentation kürzlich im Stadtbezirksbeirat sollen die vorbereitenden Maßnahmen an der Brücke Königsbrücker dann ab Januar 2027 beginnen. Der eigentliche Brückenbau ist dann von Juni 2027 bis März 2029 geplant.
@Enner: Mit der Feuerwache, vielleicht lässt man die in solchen Fällen beim THW durch das Gelände fahren. Oder die dürfen dann durch die Verlängerung der Fabricestraße zur JVA fahren. Aber stimmt schon, so ganz optimal ist die Lage der Feuerwache da nicht. Zumal ja auch der Umweg über die Magazinstraße nicht gerade kurz ist. Wenn die Brücke über die Eisenbahn zu ist, wird der Weg etwa 3 km länger.
Das Thema Brücke und Fabricestrasse / Magazinstrasse wird spannend.
Schon jetzt nutzen viele Autonutzer die Magazinstrasse als Schleichweg wenn es auf der Königsbrücker mal ein wenig länger dauert um dann an der Ampel Fabricestrasse mit den sehr kurzen Ampelphasen zu stehen.
Teilweise blockieren die Kollegen dann die Brücke, so dass sich der Verkehr in die Gegenrichtung bis weit nach der Einfahrt zum Edeka Parkplatz staut.
Anscheinend gab es bisher keinen Einsatz während alles voll war, aber da kommt dann sicher keine Feuerwehr ohne große Probleme durch.
Danke @Anton und @Enner. Alle Fragen geklärt :-)
@Amtsmann Horst: „Hier wandelten die Werktätigen des Volkes zu ihren Industrie- und Gewerbebetrieben.“
;-D
Hier trotteten jahrelang auch Horden gähnender, unmotivierter Schülys zum ESP/TZ/PA-Unterricht: Feilten in trostlosen, einsturzgefährdeten Hallen unter Bannern wie „Meine Hand für mein Produkt!“ oder „Mein Arbeitsplatz – mein Kampfplatz für den Frieden!“ an Eisenkohlenkästen, löteten Manikür- und Pedikürgeräte und Toaster für Quelle, Neckermann und Co. und produzierten obskure Dinge an Dreh- und Fräsmaschinen. Immer unter Aufsicht von häufiger nach Schnaps riechenden, frauen-/juden-/russenfeindlichen Witzen reißenden, manchmal vom Krieg schwärmenden, älteren Typen, denen Dummheit, Langeweile und teils Bösartigkeit ins Gesicht geschrieben stand.
„Mit’m Proletariat will ich auf gar keinen Fall etwas zu tun haben!“, war das Fazit vieler nach Kontakt mit demselben.
Mit viel Glück war die Heizung im Winter eingefroren und man durfte wieder nach Hause.