Gestern hatte Tag24 von Gerüchten über die bevorstehende Schließung des Konsum-Marktes auf der Alaunstraße berichtet. Gegenüber der Sächsischen Zeitung bestätigte nun der Vorstandssprecher der Konsum-Genossenschaft, Roger Ulke, dass der Markt zum Jahresende schließen werde. Anschließend soll es einen Ausverkauf und einen Rückbau des Marktes geben.
Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen war heute schon zu hören, dass anschließend ein orientalischer Supermarkt einziehen könnte. Aber bislang sind das nur unbestätigte Gerüchte.
In der Sächsischen Zeitung wies Ulke darauf hin, dass sich das Umfeld erheblich geändert habe und es viele weitere Mitbewerber, wie den Rewe an der Bautzner oder den Simmel an der Antonstraße gebe. Tatsächlich hat sich aber auch die Konsum-Filiale auf der Alaunstraße erheblich verändert. Eröffnet irgendwann in den 1990ern als Neubau in den Baulücken der Alaunstraße war der Markt anfangs ein Supermarkt-Pendant zum gegenüberliegenden Spar-Markt (dort residiert heute ein Biomarkt). Um die Jahrtausend-Wende wurde der Markt gründlich saniert und war seinerzeit eine Top-Adresse für Feinschmecker in der Neustadt. 2008 wurde für 400.000 Euro umgebaut und auf die jetzige Größe von rund 1.100 Quadratmetern erweitert (Neustadt-Geflüster vom 21. Januar 2008). Im selben Jahr erhielt der Markt mit der Selly in Bronze den Biohandelspreis der Centrale Marketing-Gesellschaft (CMA). Außerdem gab es Pläne für eine zweite Filiale in der Neustadt. In die Kamenzer Straße zog dann aber ein Netto ein.
Dann wurde 2012 das Parkhaus an der Bautzner mit Rewe-Supermarkt fertiggestellt und 2015 schließlich das Simmel-Center mit einem riesigen Supermarkt und dem Aldi im Obergeschoss. Der neuen Konkurrenz versuchte sich der Konsum mit einer Umstrukturierung zu erwehren. So wurden die Öffnungszeiten bis 22 Uhr verlängert und die Frische-Theken abgeschafft. Die Getränke-Abteilung wuchs kräftig an. Der Markt erweckte den Eindruck, als wollte er der größte Spätshop der Neustadt werden. Die langen Öffnungszeiten gehören inzwischen wieder der Geschichte an, aktuell öffnet der Markt täglich (außer sonntags) von 8 bis 20 Uhr. Auch verschiedene Imbiss-Konzepte im Eingangsbereich sind immer wieder gescheitert, eine Bäckereifiliale gibt es seit vielen Jahren nicht mehr.
Vermutlich ist die Schließung nun nur logisch. Traurig ist es trotzdem. Tröstlich, dass der Vorstandssprecher den Mitarbeiter*innen eine Weiterbeschäftigung in anderen Filialen verspricht.
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Auf die Meldung warte ihr ehrlich gesagt schon seit Wochen. Wer dort regelmäßig einkauft wird festgestellt haben, dass die Regale – gerade mit länger haltbaren Waren – schon seit Wochen nicht mehr nachgefüllt wurden. Sehr schade, aber durchaus verständlich ob des Umfeldes …
Ich bin da hingegangen weil es Bedienung an der Theke gab. Als die schloß, habe es keinen Grund mehr, nicht in den Discounter zu gehen.
Nun ja, der aus den Simpsons bekannte 4-Finger-Discount soll wohl auch so überhand genommen haben, dass es auch ein solches Unternehmen wirtschaftlich nicht mehr stemmen kann.
Konsum Alauenstraße Preis Leistung (egal ob Personal/Sortimente/Frische) stimmen seit Jahren nicht mehr. Beschwerden juckt niemand bei der Konsum e.G.
Meine Trauer hält sich da auch in Grenzen. An sich mag ich ja die Idee von Genossenschaften, aber ich hätte dabei vielmehr regionale Produkte erwartet und von Bio fang ich gar nicht erst an. Obst / Gemüse bei Konsum kam aus aller Welt, aber nicht aus Sachsen und erst recht nicht saisonal. Und auch bei den restlichen Produkten fällt mir auf anhieb nichts ein, was es nicht auch beim nächsten Edeka gegeben hätte. Einzige Ausnahme: Das Weinsortiment war relativ gut. Aber unterm Strich kein Verlust für mich. Ein „orientalischer Supermarkt“ mit Vollsortiment wäre da schon eher was für mich – Wie auch immer mensch Orient definiert, da ist ja von Kroatien bis Japan alles drin.
Dem Laden würde ich auch nicht hinterher trauern. Wie schon jemand sagte: Als es die Theke noch gab, war ich ab und an da. Danach gab es keinen Grund mehr hinzugehen. Durchweg der (mit Abstand) teuerste Supermarkt, selbst bei 0815-Produkten. Da kann man auch einfach in den Rewe oder Edeka/Simmel gehen
Hab mir den gelegentlich als menschenarmes Luxuseinkaufserlebnis gegönnt, aber das zeigts ja schon …
RIP und Alles Gute der sympathischen Belegschaft!
Ich hingegen bin sehr traurig. Mal eben schnell noch was im Konsum holen, kam bei mir sehr oft vor, da wohnortnah. Am meisten werde ich die tollen Mitarbeiter vermissen. In keinem anderen Lebensmittelladen habe ich so liebe und lustige MitarbeiterInnen gesehen. Ich wünsche allen für die Zukunft nur das beste!
Hallo Böhmi, das erinnert mich daran, als Anfang der 2000er oder Ende der 90er der Kaisers an der Loge geschlossen hatte, da war es auch immer nett, wenn auch noch ein bisschen teurer als in Konsum und Spar. Danach hatte der Konsum seine Hochzeit, da konnte man noch richtig was erleben.
In den Jahren vor Kami-Netto, Rewe und Simmel war der Konsum ein attraktiver Laden. Warum das nicht erhalten wurde als Konkurrenz ins Viertel einzog war mir schon lange ein Rätsel, von daher ist die Schließung leider wohlverdient. Schade um die gute Lage, die vernünftigen Arbeitsplätze und für die Mitarbeiter. Nichts ist so beständig wie die Veränderung…
Wie schade!
Ich wohne mittlerweile am Rand der Neustadt, gehe aber, soweit ich in der Nähe bin, immer noch in den Konsum auf der Alaune. Irgendeine Kleinigkeit gibt es immer zu holen. Das Personal ist sehr angenehm. Ich schätze Kassenbedienung sehr und lehne Selbstbedienungskassen ab.
Vom Gesamteindruck ist mit dieser Konsum weit sympathischer als Rewe und Simmel.
Den Abbau der Theke habe ich bedauert. Ebenso, dass sich im Eingangsbereich nichts Dauerhaftes etablieren konnte. Aber es stimmt schon, im Laufe der Jahre wurde es hier immer ruhiger. Für mich ein Grund mehr, hierher zu kommen. Mir wird der Konsum auf der Alaune fehlen…
Schade, der Konsum ist einfach individueller als die anderen Supermärkte. Eine Überraschung ist es aber nicht, in letzter Zeit war es dort drin immer sehr ruhig. Einen orientalischen Supermarkt an der Stelle halte ich für eine schlechte Idee, das würde die untere Alaunstraße noch weiter runterziehen.
Ja schade. Ich mochte die Mitarbeiterinnen sehr.
Ich würde Go-Asia gut finden, zumal es zum Umfeld der Restaurants passen würde.
@Elaine da gibt es aber schon den guten Asia-Laden am Albertplatz mit ähnlichem Angebot. Für den wäre eine Konkurrenz durch eine Kette sicher ähnlich schön wie Edeka für den Konsum war…
@michael neumann: Meinst Du den Mekong?
@Anton: Nu!