Die Brücke ist weg. Nur am Pfeiler D wird noch gebaggert. Auch die Baustraße ist schon weitestgehend abgetragen worden. Vom Elbufer kann man nun fast ungehindert auf die Brühlsche Terasse und die dahinter befindliche Altstadt schauen. Bauingenieurin Grit Ernst vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden (STA) erläuterte am Mittwochvormittag vor Ort den Stand der Abrissarbeiten der Brücke.
„Wir sind raus aus der Elbe“, fasste sie zusammen. Dabei sei der Brückenabriss deutlich schneller gegangen als vorher geplant. Dafür dankte sie ausdrücklich den beteiligten Baufirmen. Vor Ort sind die Bagger jetzt dabei den letzten Pfeiler abzureißen. Über diesem Pfeiler war im September 2024 der Zug C eingestürzt. Hinter diesem Pfeiler haben die Bauleute in dieser Woche noch Reste des Zuges C geborgen. Das übrige Material wird jetzt über den Landweg geborgen.
Parallel dazu haben die Instandsetzungsarbeiten an der Elbsohle, sprich dem Grund unter dem Fluß begonnen. Denn durch die Baustraße ist es zu starken Verwirbelungen gekommen und es bildete sich sowohl eine bis zu vier Meter tiefe Kolk als auch eine Linse, die vor ein paar Tagen als Sandbank zu sehen war.
Elbsohle vermessen
Ingenieur Jörg Falasch hat mit seinem Team in den vergangenen Tagen die Elbe gründlich vermessen. „Mit einem Flächenecholot können wir den Untergrund bis auf den Dezimeter genau scannen“, erläutert er. Herausgekommen ist eine Karte, die zeigt, wie tief die Elbe an welcher Stelle ist. Das ist entscheidend für den Schiffsverkehr. Die Wiederherstellung der Schiffbarkeit der Elbe hat hohe Priorität. „Wir haben die Sperrung der Elbe bis Ende August mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) abgestimmt“, sagt Grit Ernst, die optimistisch ist, dass der Termin zu halten ist.
Wie die Karte zeigt, sieht der Untergrund direkt an der ehemaligen Brücke ganz gut aus. Problematisch ist die Linse, etwas elbabwärts unterhalb des Filmnächte-Geländes. Um diese Untiefe auszugleichen muss das Baggerschiff Domarin nach Dresden kommen. Die liegt aktuell in der Nähe von Riesa und braucht eigentlich einen Elbpegel von deutlich über einem Meter, um sinnvoll arbeiten zu können. Der Pegel ist zwar in den vergangenen Tagen etwas gestiegen, liegt aber immer noch bei rund 80 Zentimetern (umwelt.sachsen.de/wasserstand-pegel). „Die Domarin kann sich den Weg aber auch selbst frei baggern“, sagt Jörg Falasch. Entscheiden muss das weitere Vorgehen nun das WSA. „Das Ziel ist, dass die Elbe Mitte August wieder befahrbar ist, aber bei Niedrigwasser können wir nicht zaubern“, sagt Grit Ernst. Auch bei den Kosten ist der Abriss im Rahmen geblieben. Die ursprünglich angepeilten 18 Millionen Euro würden nicht überschritten, betont die STA-Mitarbeiterin.
Auf der Altstädter Seite haben bereits die Arbeiten begonnen, um das Terassenufer wieder befahrbar zu machen. Durch den Abriss sind Schäden entstanden, die aktuell untersucht und dann repariert werden sollen. Anschließend soll auch der Elberadweg auf der Neustädter Seite wieder instandgesetzt werden. „Die Brückenkappen werden wir absichern“, sagt Grit Ernst. Auf einen Termin wollte sie sich noch nicht festlegen, eine Fertigstellung vor dem Ende der Filmnächte sei jedoch nicht geplant.
Eindrücke von der Carolabrücke in Dresden







Oh so schnell, aber irgendwie fehlt sie mir gar nicht, freue mich schon auf eine sechsspurige variante, starte demnächst eine petition dazu.
Wie schön, wenn die Dinge endlich in Schwung kommen! Das Problem dabei ist nur, dass der Verfall von Brücken offensichtlich weiter zunimmt. Siehe Bischofsplatz, gestern Abend: https://www.saechsische.de/lokales/dresden/dresden-neustadt-stein-bricht-aus-eisenbahnbruecke-sperrung-am-dienstag-5UGVJWXG3ZBDJOFUWOOA7KE5G4.html
Man sollte nach erfolgtem Abriss und endgültiger Beseitigung aller Reste die Atmosphäre auf sich wirken lassen und und kritisch hinterfragen, ob es wirklich an dieser Stelle einer Brücke bedarf. Zumal die neue Waldschlösschenbrücke gebaut wurde.
Das würde ganz neue Möglichkeiten für die Bebauung zwischen Pirnaischem Platz und Terrassenufer eröffnen. Man könnte zum Beispiel ein neues kleines Wohngebiet mit einer kleinen Parkanlage am Rathenauplatz zwischen Schießgasse und Grunaer Straße errichten und den Kaitzbach wieder ans Tageslicht holen. Die Pillnitzer Straße würde nur noch bis zur Steinstraße führen. Ein großer Teil der Stadtautobahnschneise mitten durch die Innenstadt wäre weg. Der bestehende Baumbestand könnte ergänzt und eine grüne Lunge mitten in der Innenstadt enstehen. Wenn mal wieder 40 Grad Celcius herrschen, ist das garantiert eine nützliche Zone ganz in der Nähe zum aufgeheizten Stadtzentrum.
Dazu kommen die Kosten für einen Brückenneubau. 140 Millionen sind veranschlagt. Am Ende wird man irgendwo bei 170 Millionen rauskommen, da Kostensteigerungen wie bei Hilberts Bierkasten (Stadtforum, geplant 116 Millionen, gekostet 140 Millionen) zu erwarten sind. Für das Wohngebiet „Grüne Lunge“ könnte die eh überschuldete Stadt eine Anschubfinanzierung von 25 Millionen Euro dazugeben, die Mieten würden im Durchschnitt der Stadt Dresden mit den privaten Investoren verhandelt, die Lage wäre 1A, in irgendwelchen Ökofördertöpfen der EU und des Bundes wäre sicher auch noch etwas zu holen und den Rest machen die private Investoren, welche sich als nachhaltig und ökologisch grünwaschen könnten.
Bin gespannt, wie viele Jahre wir jetzt diesen Anblick genießen dürfen.
Die nächste Brücke muß Rolando-Kaiser-Brücke heißen, da wird dann später kurz Kaiserbrücke draus. Weltniveau in und für Dresden eben.
Lieber Olliveer,
eigentlich eine hübsche Idee von dir! Ich muss gestehen, trotz meiner Affinität zu kurzen Wegen in der Stadt, fehlt mir die Brücke nicht. Das liegt aber auch einfach daran, dass ich nicht jeden Tag die Seiten wechseln muss. Für viele andere Menschen sieht das anders aus. So romantisch eine grüne Lösung oder die Bebauung als Wohnviertel oder Erholungspunkt ist, gerade bei der in Dresden vorherrschenden, unglücklichen Infrastruktur sollten wir auf jeden gut ausgebauten Verkehrsweg setzen. Der massive ÖPNV über die Augustusbrücke (inklusive der hässlichen Fernwärmeverlegung) kann keine Dauerlösung sein. Eventuell findet sich ja ein Kompromiss: ein lang ausgebauter Tunnel, bereits auf Höhe des Rathauses beginnend, unter der Elbe bis hin zum Albertplatz, mit Zufahrtsstellen an wichtigen Kreuzungen schafft einen schnellen Verkehrsweg, ermöglicht Bebauung und Begrünung an der Oberfläche und stört die Optik der Altstadt nicht. Und wenn man den Tunnel direkt bis hoch zum MDR zieht, wird sogar die Königsbrücker Straße beruhigt. Ein Gewinn für alle und dafür sollte man einfach mal Geld in die Hand nehmen, kann ja nicht so schwer sein!
„Man sollte nach erfolgtem Abriss und endgültiger Beseitigung aller Reste die Atmosphäre auf sich wirken lassen und und kritisch hinterfragen, ob es wirklich an dieser Stelle einer Brücke bedarf.“ Was das Fahrradfahren betrifft, möchte ich sagen: Ja, da muss wieder eine Brücke hin. Das Gegurke in Richtung Altstadt, Zentrum usw. macht weder über die Augustusbrücke noch über die Albert- oder die Marienbrücke Spaß, schon gar nicht, wenn man dort mehrfach pro Woche hin und her muss. Die Albertbrücke ist ein elender Schlenker, die Augustusbrücke mit ihren unzureichenden Zufahrten und dem Pflastergerumpel bis zum Postplatzwirrwarr und weiter und schon gar nicht die Marienbrücke mit ihren kombinierten Fuß-/Radwegen ab Albertplatz sind dazu eine Alternative.
Ich bin (auch) dafür, umfassend und ernsthaft zu prüfen (pro/contra), welche Vor-/Nachteile sich durch den (möglichst kompletten) Verzicht auf einen Neubau ergeben würden. Einschließlich Aspekten/Zielen wie Klimaneutralität, Feinstaub und Lärm sowie einschließlich von Auswirkungen (Möglichkeiten) für korrespondierende Planungen wie Königsbrücker Straße und generell einer Verkehrsberuhigung der Innenstadt (Alt- und Neustadt). Und nicht zu vergessen den eingesparten Kosten (Bau und Instanthaltung) sowie für alternative Nutzungen frei werdende Flächen. Etc.
Ich finde, man sollte diesen wunderbaren Blick nicht mehr mit einer Brücke verschandeln. Das würde auch dem August gefallen
@Radka Karachovic Mein Vorschlag: Thomas Matthew Crooks Brücke! ;)
Zur Variante „Brücke nicht wieder aufbauen“ gab es am 19.06.2025 einen Antrag von Herrn Aschenbach im Stadtrat, es haben 67 von 71 Stadträten dagegen gestimmt. In der Aufzeichnung des Livestreams kann man sich die Abstimmungen und vorangegangenen Redebeiträge anschauen. Da ging es dann auch um die Thematik der vier Autospuren, was bekanntlich so beschlossen wurde. Bin gespannt, ob dies von allen Seiten so akzeptiert werden wird oder man versucht diese Entscheidung mit irgendwelchen Tricks und Winkelzügen zu torpedieren …
Man könnte alternativ auch eine Fährverbindung an dieser Stelle für Fahrradfahrer installieren.
„Man könnte alternativ auch eine Fährverbindung an dieser Stelle für Fahrradfahrer installieren.“ Super Idee, weil wegen des immer weiter sinkenden Pegels in der Elbe eine Wasserquerung per Boot ja so irre zuverlässig ist – siehe dazu einfach mal die Dresdner Pressemeldungen von Anfang Juli. Wie wäre es mit DVB-Mobi-Tretboten mit Fahrradaufnahme?
„Zumal die neue Waldschlösschenbrücke gebaut wurde.“ Um die es übrigens genau solche Diskussionen gab, ob man sie braucht oder nicht. Dass sie jetzt steht, ist ein absoluter Glücksfall, und ich bin froh, dass sich die „Aber der Blick vom Elbufer aus, aber das Weltkulturerbe, aber die Fledermäuse!“-Fraktion am Ende nicht durchgesetzt hat.
Sorry, aber eine neue Carolabrücke wird gebraucht, unter anderem auch deshalb, damit die Linien 3 und 7 wieder die kurze Strecke (und damit auch kürzere Fahrzeit) zum/vom Hauptbahnhof nehmen können.
Wie weltfremd muss man denn sein, dort keinen Neubau haben zu wollen.
@Anton: Wann kann man denn hier endlich Kommentare liken?
@Stefan E.: Danke, dass du dieses Foto gefunden hast. Mußte lachen.
@Radka Karachovic: Großartiger Namensvorschlag. Mußte noch mehr lachen :-)
@DD-Hecht-Bewohner: Hä? Wo kommt dieser völlig zusammenhangslose schwachsinnige Kommentar her? Eine Brücke nach einem Mörder benennen? Haha, wie lustig …
@ Person: Wozu? An der Haltestelle Synagoge steigen eh kaum Leute ein und aus. Dann dauerts halt 10 Minuten länger bis zum Hauptbahnhof. Na und? Außerdem ist die Gegend zwischen Terrassenufer und Pirnaischem Platz eine unwirtliche urbane Wüste (eine Katastrophe die danach schreit endlich wieder urbanen Stadtraum erlauf- und erlebbar zu machen und endlich wieder Aufenthaltsqualität zu bieten). Da fahre ich doch lieber die 10 Minuten Umweg durch die Altstadt mit der Straba. Stadtraum ist Zu-Fuss-Gehen und Erleben und nicht schnell auf einer Autobahn mitten durchs Stadtzentrum von A nach B zu kommen. Das muss man als Dresdner erst wieder lernen (wegen der vielen Brachen und Wiesen nach 1945 im Stadtzentrum), z.B. in Prag.
@ Jörg: Wenns keine Fähre wird dann eben extra Abteile in den Wagons nur für Fahrradfahrer in den Straßenbahnen. Die 3 und 7 fahren jetzt Umleitung auf den Strecken der anderen Linien.Dadurch ist die Taktung höher und man kommt als Radfahrer auch schneller über die Elbe. Man muss nur mal was neues überlegen. Wenn die Brücke weg ist, ist man gezwungen neu zu denken. Das ist doch als Vorteil zu sehen. Die Brücke fördert Bequemlichkeit im Denken. Alles schreien schnell die alte Lösung herbei. Weils einfach ist und bequem. Das ist nur menschlich aber es soll immer heißer werden wegen Klimawandel und so und die Autos sollen auch raus aus den Innenstädten. Man findet schon Lösungen. Das ist die Gelegenheit, wegen dem Wegfall der Brücke.
Es hatte seine Gründe, daß die Carolabrücke als letzte innerstädtische Brücke gebaut worden war. Der Blick vom Neustädter Ufer auf die Altstadt ist atemberaubend. Deswegen war die erste Brücke wohl auch besonders formschön, um diesen Verlust auszugleichen: „Der [Elb]strom […] wendet sich [hier] schnell nach Dresden, seinen Liebling zu küssen.“ (Heinrich von Kleist)
Erst war eine teuer aufgepinselte Fahrradstraße gerade gut genug, damit die Massen von Rädern über die Elbe kommen und heute…Brauchen wir wirklich eine neue Brücke?
Jeder, der außerhalb dieser Blase rings um die Alaunstraße in der Neustadt wohnt, wird sicher sagen „ja“. Schon allein deshalb, damit die Line 3 und 7 wieder das werden, was sie bis zum 11. Sept. 2024 waren, eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung zwischen er Alt- und Neustädter Seite von Dresden.
Aber weder von den sogenannten Grünen, der Verkehrswende jetzt, von VCD oder PRO BAHN hört man dazu etwas. Auch der ADFC hüllt sich in Schweigen. Was man hört, die ist die Autofahrerfraktion. Was stimmt hier nicht?
Vielleicht war sogar die Abwägung damals Waldschlösschenbrücker oder Carolabrücke und man hat sich für die Carolabrücke entschieden. Eventuell kann ja der Neustadthistoriker hier im Neustadtgeflüster das rausfinden. Will heißen – es gibt 4 innerstädtische Brücken.
Zum Glück wurde die Waldschlösschenbrücke gebaut. Kann man so im Nachhinein sagen. Der Welterbetitel ist zwar futsch (DAS und nicht die Fledermaus war sicher der Hauptgrund der „Fledermausfraktion) aber was nutzt der Titel, wenn der Verkehr nicht rollt? Die Ausgangslage ist diesmal eine ganz andere.
Die Einschränkungen bei ÖPNV können durch relativ einfache Maßnahmen (Weiche am Pirni, Sperrung einer Spur auf der Marienbrücke, Verlegung von Linien) im Griff behalten werden und es entstehen sogar positive Effekte. Die Verzögerungen beim Individualverkehr sind gering und werden ohnehin noch weiter optimiert durch Anpassung von Verkehrsführungen, Wiederöffnung des Terrassenufers, Einstellung von Ampeln, etc. Durch die volatile Lage lässt sich ohnehin kein abschließendes Bild zeichnen; das lässt sich evtl. nach dem erfahrungsgemäß anspruchsvollen Adventsverkehr Anfang nächsten Jahres evaluieren. Die vom Stadtrat ohne Not eilig beschlossenen vier Spuren auf einer neuen Carolabrücke sind jedenfalls nicht notwendig.
Noch ein Nachtrag auzugsweise dazu aus der Sächsischen Zeitung:
beim ÖPNV:
die Fahrgastbewegungen bei Ein-, Aus- und Umstieg haben sich vom Pirnaischen Platz (und Carola-, sowie Albertplatz) auf Post- und Straßburger sowie Theaterplatz verlagert – logisch, da dort nun die Verknüpfungspunkte zwischen Nord-/Süd- und Ost-/West-Relationen bestehen; am Pirnaischen Platz soll nächstes Jahr eine zusätzliche Weiche eingebaut werden, um mehr Relationen dort bedienen zu können
seit Einsturz der Brücke gibt es sogar mehr Fahrgäste, v. a. in den Linien 3 und 7, die durch die Umleitung nun direkt durch die Innere Altstadt fahren; auch die Verbindung aus dem Dresdner Osten zu den Industriegebieten im Norden ist nun attraktiver
v. a. auf der Marienbrücke stehen die Straßenbahnen jetzt öfter im Stau, was durch die Sperrung einer der beiden stadtwärtigen Fahrspuren für MIV behoben werden soll – das wurde allerdings vom Stadtrat verschoben und wird nun vom OB persönlich geprüft (Anm.: eine Sperrung würde einer Verkehrsuntersuchung zufolge keine längeren Staus für Autos bedeuten, sondern nur verlagern, dafür würden Straßenbahnen erheblich beschleunigt werden, was v. a. Kosten einsparen würde)
beim MIV:
Albertbrücke: 34.400 statt 17.500 Fahrzeuge (+88 %), Marienbrücke +30 % (Anm.: keine absoluten Angaben im Artikel), Waldschlößchenbrücke +8 %, Flügelwegbrücke -15 %, Loschwitzer Brücke -7 %
Veränderung der Reisezeit: Verbindungen, die bisher über die Carolabrücke führten +4 Minuten, parallel zur Elbe beidseitig +3,5 Minuten (das v. a. aufgrund der Sperrung des Terrassenufers, die wohl bereits im Herbst aufgehoben werden können wird)
langjähriger Trend über alle Elbbrücken: 200.000 im Jahr 2018, 180.000 im Jahr 2020, 160.000 im Jahr 2024
beim Radverkehr:
Verlagerung hauptsächlich auf die (autofreie, Anm.) Augustusbrücke (tägl. 9.000 Radfahrer) und Hauptstraße (dort offenbar Konflikte mit Fußgängern), bzw. auf die Albertbrücke
stärkste Einschnitte laut ADFC durch Unterbrechung des Elberadwegs, sowie durch lange Wartezeiten an Ampeln, die offenbar überwiegend auf MIV optimiert sind
Auch der Elberadweg wird demnächst ieder freigegeben und zur Entspannung des Radverkehrs beitragen.
https://www.saechsische.de/lokales/dresden/dresden-wie-der-kollaps-der-carolabruecke-den-verkehr-beeinflusst-RGLOGOIKSFADNB6ZMAS6QQU4QE.html
„Wenns keine Fähre wird dann eben extra Abteile in den Wagons nur für Fahrradfahrer in den Straßenbahnen.“ In Kopenhagen hat man eine neue(!) Fahrradschnellstraße oberhalb existierender Wege durch die Stadt gebaut, statt Busse und Bahnen mit Anhängern für Fahrradfahrer zu erweitern. Lass mich mal kurz überlegen, warum … Ah, ich habe es: Weil Fahrradfahrer lieber Fahrrad fahren wollen, statt jeden Tag Geld und Zeit in Fahrkarten für Busse, Bahnen, Fähren zu stecken?
@Olliveer: Die Waldschlösschenbrücke ist keine innerstädtische Brücke und es gab vor 140 Jahren auch keine Abwägung, ob die Carolabrücke oder die WSB gebaut wird. Dafür sind die viel zu weit voneinander entfernt. Ansonsten schreibst Du selbst, dass sich der MIV auf der Albertbrücke durch den Einsturz der CB um 88% erhöht hat. Also ich sehe da schon sehr dringenden Handlungsbedarf oder würdest Du heutige Situation zu den Spitzenzeiten auf der Albertbrücke und der Marienbrücke als normal ansehen? Glaube da sind zehntausende Dresdner ganz anderer Meinung. Und nein, da geht es eben nicht nur um vier Minuten Zeitverzögerung, die hat man vielleicht nachts oder am Wochenende.
Und was den ÖPNV betrifft, wenn man von Albertplatz bis Hauptbahnhof jetzt ?? Minuten mehr braucht, dann sind es für Täglich-Nutzer am Ende eben auch 440 x ?? Minuten im Jahr. Glaube auch die würde da gern die Zeit sparen als jeden Tag ungewollt noch eine halbe Stadtrundfahrt zu unternehmen. Nicht ohne Grund hat der ÖPNV da ein eigenes Gleisbett, eben damit man zügig diese Strecke bewältigen kann. Gab es nicht mal die Idee, dass man die Augustusbrücke in so eine Art Karlsbrücke verwandelt? Also ich empfinde da abertausende Radfahrer und hunderte Straßenbahnen pro Tag doch etwas kontraproduktiv, es schmälert den „Fußgängerzonencharakter“ doch erheblich.
Wie auch immer, mehr als 94% des Stadtrates sind gegen die Variante „Nicht-Wiederaufbau der Carolabrücke“. Dies ist sehr eindeutig. Und für die vier Autospuren gab es auch eine Mehrheit. Und die Gegner der vier Spuren haben da mit Prof. Koettnitz durchaus einen sehr hochwertigen Unterstützer ihrer Idee gehabt, hat aber am Ende keine Mehrheit gefunden. Meinereiner war damals beim Volksentscheid gegen die WSB, aber ich habe es auch ertragen und akzeptiert, dass die Mehrheit dies anders sah. Und ja, ich bin heute auch froh drüber, dass es die Brücke gibt. Nur eine Variante mit Straßenbahn wäre wohl schöner gewesen, aber schade.
Irgendwann wird der Tag kommen, wo an der Albertbrücke oder Marienbrücke größere Arbeiten erforderlich sind (eventuell auch „nur“ an Straßenbahngleisen inkl. Zufahrten). Spätestens bis dann sollten wir wieder Brückenzölle einführen, damit sich alle genau überlegen, ob sie wirklich die Elbseite wechseln wollen und müssen ;-)
Es sollte lediglich ein Denkanstoss sein. Die Zeits wirds zeigen. Vor 2027 geht eh nichts los. Bis dahin kann noch viel passieren. Und wenn die demokratische Mehrheit eine Brücke möchte dann soll es so sein. Aber bitte eine Bogenbrücke wo die Kräfte gleichmässig nach unten abgeleitet werden. Die Dinger stehen seit der Römerzeit. Ein wie auch immer gearteter Ersatzneubau mit neuestens Hightechmaterialien „Carbonspannbetonbrücke“ wird früher oder später wieder einstürzen. Wo sollen die Kräfte da auch anders hin als sich die schwächste Stelle zu suchen und dort zu „arbeiten“?
@Roswitha Ohne das Thema zu sprengen: Würde dir der Name „Georg Elser“ irgendwie Schwierigkeiten bereiten? Mit etwas Abstand könnte der Typ, unabhängig von seiner Motivation, einen ähnlichen Status erhalten. Und zugegeben: Es ist nicht amüsant. Kurz bevor ich den Kommentar schrieb, las ich einen Artikel über ICE. Und wer dabei keine Parallelen erkennt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Update – nun gehts wohl doch erst 2028 los. Und 8 Meter breiter als die ohnehin schon breite vorherige Spannbetonbrücke . Uff…!!!
„Baubeginn wohl nicht vor Sommer 2028
Wie schnell der neue Projektleiter loslegen kann, wir auch davon abhängen, wie der Stadtrat entscheidet. Dieser hatte sich im Juni zunächst mehrheitlich auf eine vierspurige, neue Carolabrücke festgelegt. Damit wird die neue Elbquerung acht Meter breiter als ihre Vorgängerin. Teil des Beschlusses war auch, dass das Gremium in alle Planungsschritte einbezogen wird. Das heißt, es werden mehr Beschlüsse nötig sein. Darüber hinaus entschied der Rat, vier Büros zu beauftragen, um konkrete Vorschläge zu erarbeiten. Das alles kostet mehr Zeit. Der Baubeginn wird sich daher von Herbst 2027 auf voraussichtlich Sommer 2028 verschieben, schätzt die Verwaltung.“
https://www.saechsische.de/lokales/dresden/neubau-der-carolabruecke-dresden-sucht-projektleiter-fuer-millionenprojekt-HNXWALUBDJHW7H5ZXTDQFJISEY.html
Hm, 2028 war eigentlich schon klar, als der Stadtrat entscheiden hatte. Neustadt-Geflüster vom 20. Juni. Und dafür müsste es schon ideal laufen, zum Beispiel müssten Klagen schnell abgewiesen und es müsste ein Planfeststellungsverfahren vermieden werden.