In loser Folge und ungefährer Orientierung am Alphabet stellen wir die Straßen und Plätze in der Neustadt vor. Dabei bleibt „Am Kohlenplatz“ ein Erinnerungsstück.
„Lassma Kohlenplatz treffen.“ – Gut, aber wo ist das? Keine 500 Meter bis zum Sektor, keine 500 Meter bis zum Objekt Klein a, die Handwerkskammer quasi in Sichtweite. Zentral gelegene Route im Dresdner Party-, Verzeihung, Industrieviertel.
Dass Am Kohlenplatz für Verwunderung sorgt, steckt im Namen selbst. Denn der „A-K-Platz“ ist kein Ort, der zum Verweilen einlädt. Das kann Am Kohlenplatz gar nicht, weil der Name „Platz“ mittlerweile nicht mehr auf eine Stätte verweist, sondern für eine Straße steht.
Die Meschwitzstraße schneidet die Straße Am Lagerplatz etwas weiter südlich und von dort an verläuft die Straße Am Kohlenplatz bis sie in die Straße An der Eisenbahn mündet. Oberhalb befinden sich Industrie und eine Keramikwerkstatt, dahinter, weiter westlich, Prießnitz und Heide.
Ein Insider kommentiert: „Ist man nachts hier, muss man sich nur an den Beats orientieren und man findet seinen Weg zu einer privaten oder organisierten Party.“
Name & Bedeutung
Transporter und Lkw donnern hier entlang. Donnerstags schlendern hier die Arbeiter*innen in der Mittagspause zur Gulaschkanone entlang. Wochenende für Wochenende kommen hier die Club-Besucher*innen entlang. Sonst verirrt sich kaum jemand hier entlang.
Der Name wurde 1961 aufgrund des „örtlichen Bezugs“ erfunden. Doch die logische Bezeichnung für einen Platz, an dem Kohle angeliefert und verteilt worden sein soll, verlor mit der Zeit diesen eindeutigen Sinn. Nach Entwicklung des Platzes zur (wichtigen) Verbindungsader im Industriegelände, wandelte sich der „Am Kohlenplatz“ dem Namen nach zu einem Erinnerungsstück.
Straßen und Plätze im Stadtbezirk Neustadt
- Die Straßen-Übersicht
- Die Straße auf dem Stadtplan von dresden.de
Die vor vielen Jahren angebrachten Wandmalereien an der Stützwand (im Fotohintergrund erkennbar) wurden erst letzte Monate von hirnlosen Honks überschmiert.
Und ja, das Müllproblem ist ungelöst, immer wieder verursacht die junge Partyhorde zu viel Müll, nur daß es dann niemand wegräumt. In Gewerbe- wie auch Wohngebieten (WA laut FNP) gibt es in DD regularisch KEINE Mülleimer, es gilt die „Anliegerpflicht“, nur daß die Stadt selbst wie auch fast alle Anrainer ihr Zeug nicht erledigen. Laut Straßenreinigungsturnus sind alle Straßen gänzlich „ohne Reinigung“, also nichtmal Kehrmaschine.
Freiheit geht NIE ohne Verantwortung, also bitte Feiern OHNE MÜLL!
Aber gut, auch über die abgelegenen Zonen des Bezirks zu informieren. Das Industriegelände ist was Eigenständiges und hat sein Eigenleben inkl. allerlei Eigenarten.
Leider verfallen weiter Teile des Denkmalbestandes, allen voran das Werksareal in Händen des Herrn Katz an der Meschwitz. Es gibt Verluste von besonderen Kleinoden, wie dem „Sachsenstein“ an der Meschwitzstraße 14.
Foto 1 von 2022, dann vandaliert und zunehmend besprüht, neuerdings wurde alles an der Ecke geschleift (Foto 2), Eigentümer ist das Werk dahinter, die ganze Ecke war nur noch Aussen-Klo und voller Müll.
https://i.postimg.cc/50gvkrjk/P1190501-stein.jpg
https://i.postimg.cc/vmW55Tyy/P1190504-stein.jpg
Noch Fragen? Gehabts Euch!
Upps, Korrektur: das Katz’sche Werksareal Meschwitzstraße 9-19 ist kein eingetragenes Denkmal, aber ich sehe diesen schönen Bau als solches an.
Daher kann man alles gut verfallen lassen, denn es geht um den Grundbesitz.
Und noch was zur Meschwitzstraße: Sprayer stiegen dem Zoundhouse dort aufs Dach und gesprühten das Obergeschoß, der Eigner des Zoundhouse erstattete Anzeige, wohl nur formell – falls man jemandem später noch was zuordnen kann. Weil er sich somit um Sicherheit seines Objektes Gedanken machen muß, hat er glaube ich nun auch eine Videokamera angebracht. Solche Dinge sind eben so gar kein Fortschritt, es gibt zu viele hirnschwache Honks.