Am kommenden Sonnabend kommt der Nikolaus1 in die Martin-Luther-Kirche. Mit folgenden Worten möchte er möglichst viele Große und Kleine überreden, an dem Nachmittag vorbei zu schauen.
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Ho. Ho. Ho .
Einmal im Jahr komme
ich bei Dir vorbei.
Nicht der Weihnachtsmann, sondern ich, der Heilige Nikolaus.
Die Pfiffigen unter Euch wissen, da gibt es einige Unterschiede.
Der wichtigste Unterschied
für Dich: Ich komme schon
18 Tage vorher, nämlich
am 6. Dezember.
Und das ist schon
fast 1700 Jahre so.
Weil ich so ein cooler Typ bin, gibt es von mir wunderbare Geschichten und Legenden.
Eine davon erzählt Euch Franziska wieder in Deiner Kirche in der Neustadt: Nikolaus und die Seeräuber.
Und wenn Du noch mehr Glück hast, rappt die Geschichte Michael mit Dir und den Anderen wieder, weißt Du noch?:
„Gib mir ein N…! Gib mir
ein I…K…O…L…A…U…S!…“ ….
Aber das Wichtigste ist, dass ich am 6. Dezember 18 Uhr da bin. Und Du auch.
(Den Rest des Jahres ist es in meinem Leben ziemlich still. Und Post bekomme ich auch immer weniger. Vielleicht kannst Du mir ja mal ein kurzes Gedicht oder sogar einen Rapp schreiben und das am 6. Dezember mitbringen. Da würde ich mich sehr freuen.)
Also nicht vergessen.
Wir sehen uns!
St. N.
Ho. Ho. Ho. Was? Wann? Wo?
- Was?: Nikolaus
- Wann?: Sonnabend, 6. Dezember 2025. 18 Uhr
- Wo?: Martin-Luther-Kirche Dresden Neustadt
P.S. Anschließend gibt es Suppe, Punsch und Glühwein auf dem Martin-Luther-Platz.
1 Der Nikolaus, ein Bischof aus Myra (heutige Türkei), war für seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft bekannt. Einer Legende nach half er armen Familien, indem er heimlich Goldmünzen in Socken oder Schuhe legte, die zum Trocknen aufgehängt waren. Seine Taten wurden zum Vorbild für den Nikolaustag, an dem Kinder und teils auch Erwachsene in vielen Ländern am 6. Dezember kleine Geschenke erhalten





















Nur geklaut….
Sankt Nikolaus, der über die Dächer reitet, ist der heidnische Gott Wodan [Odin]. … Sankt Nikolaus war auch der Anführer der Wilden Jagd, in der die Seelen der Verstorbenen die Erde besuchten.“
Die Germanen glaubten, daß ihr Hauptgott, Odin oder Wodan, während der „Zwölf Nächte“ — die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest (6. Januar) — die Seelen der Verstorbenen auf einem wilden Ritt durch die Lande anführte. Der darauf folgende Sturm trug nach ihrer Vorstellung den Samen der Feldfrüchte mit sich und förderte die Fruchtbarkeit. Was bedeuten die Äpfel, die Nüsse und die anderen Herbstfrüchte, die am „Nikolaustag“ verschenkt werden? Es sind tatsächlich Fruchtbarkeitssymbole. In alter Zeit glaubten die Menschen, sie könnten ihre Götter günstig stimmen, wenn sie ihnen während der kalten, dunklen Wintertage Geschenke machten; dadurch würde die Fruchtbarkeit der Menschen und Tiere sowie des Erdbodens gesteigert.
Odin wurde von seinem Diener Eckart begleitet, der ebenfalls eine Rute trug und das Vorbild für den Schwarzen Piet war. Bis ins Mittelalter hielt sich der Volksglaube, daß bestimmte Bäume und Pflanzen Menschen fruchtbar machen könnten und daß eine Frau, die mit dem Zweig eines solchen Baumes geschlagen wurde, schwanger werde.
Das Buch Feest-en Vierdagen in kerk en volksgebruik (Fest- und Feiertage in Kirche und Brauchtum) erwähnt weitere Parallelen zwischen Odin und „Sankt“ Nikolaus: „Auch Wodan füllte die Stiefel und Holzschuhe, die an den Schornstein gestellt wurden — allerdings mit Gold. Für Wodans Roß wurden Heu und Stroh in die Holzschuhe gelegt. Die letzte Garbe des Feldes war ebenfalls für das Pferd bestimmt.“
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1989926
@seldon
Spannende Geschichte, das, auch wenn ich persönlich nicht völlig überzeugt bin- der pausbäckige Santa Klaas als Anführer der Wilden Jagd?! Dass die frühen Christen sich großzügig bei älteren Aberglauben bedient haben, ist ja bekannt, aber vermutlich wurden die nicht völlig deckungsgleich übernommen. Zum Glück heute von eher akademischen Interesse – außer natürlich für die Kinder. Obwohl- solange die Schuhe befüllt werden, ist es auch denen wahrscheinlich egal, von wem…