Abschied ohne Wehmut – Dirk Birgel vor dem alten Sitz der DNN.Ein Dinosaurier hat sich davon gemacht. Seit Anfang der Woche ist die Redaktion der Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN) von der Hauptstraße auf den Dr.-Külz-Ring umgezogen. Chefredakteur Dirk Birgel gab gestern noch einen kleinen Einblick in das nun leer stehende Gebäude und zeigt voller Stolz seine neuen Redaktionsräume auf der anderen Elbseite. „Wehmut kann ich nicht empfinden“, sagt Birgel.
Nicht alle Dinge haben den Weg in die Umzugskartons gefunden.Wenn man mit ihm durch die engen abgewohnten Räume geht, ist das zu verstehen. Die DNN gab es schon einmal von 1893 bis 1943, nach der Wende wurde sie wiederbelebt als Zusammenschluss der Tageszeitungen „Sächsische Neueste Nachrichten“ und „Sächsisches Tageblatt“. Ende 1991 fusionierte die DNN mit dem ehemaligen Bezirksorgan der DDR-CDU für den Bezirk Dresden, „Die Union“. Praktischerweise zog die DNN in die Unionsräume gleich mit ein. Seitdem residierte sie hier an der Hauptstraße und war damit die einzige Dresdner Tageszeitung auf der Neustädter Seite. „Im vergangenen Jahr wechselte der Eigentümer der Immobilie und es folgte eine Mieterhöhungsankündigung, so fiel uns die Entscheidung leicht“, erklärt Birgel den Zeitpunkt des Umzuges.
Drüben ist nun alles moderner. Die Räume sind heller, die Wege sind kürzer, da sich die ganze Redaktion auf einer Etage befindet. Auch die Nähe zum Rathaus könne nicht schaden. „Vielleicht ergibt sich beim Mittagstisch die eine oder andere Hintergrundinfo“, schmunzelt Birgel. Nun ist die DNN zumindest räumlich am dichtesten an der Stadt-Politik dran.
DNN-Leser an der Hauptstraße. Foto: ArchivWenn auch Birgel der Neustadt keine Träne nachweinen möchte, einige Neustädter werden das Blatt auf der Hauptstraße sicher vermissen. Denn die stets gut besuchten Zeitungskästen sind inzwischen schon verschwunden.
Was künftig aus den Räumen an der Hauptstraße 21 wird, ist derzeit noch unklar. Vor einer Weiternutzung muss das Gebäude aber dringend überholt werden.
Bisschen spät, aber wohl notwendig: Hier kommt ein Lanzenbruch für die „engen abgewohnten Räume“: ICH VERMISSE EUCH!!!! Ich vermisse meine geliebte Hauptstraße, wo bald alles blühen und ergrünen wird. Am Külz-Ring werden wir davon nichts mitbekommen, meine schönen Sitzbänke am Brunnen am Neustädter Markt, wo man mittags in Ruhe in der Sonne sitzen konnte…
Und wo konnte man denn noch kostenlos und ohne strafende Blicke übereifriger Kioskfrauen Zeitung lesen? Naja, wir haben zünftig Abschied genommen.
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kleine Korr.: im 2. Absatz, letzter Satz statt „viel uns __ leicht“ – „fiel uns __ leicht“ –> denn es kommt von leichtfallen ;)
Schade der Wegzug, die Schaukästen zum Lesen werden mir sicher fehlen. Man könnte ja eine dnnn gründen: dresdner neueste neustadt nachrichten
Danke. Diese Leserautokorrektur hier macht mich ganz schön faul. ;-)
Übrigens, netter neuer Name!
Außerdem, es gibt schon eine Neustadt-Zeitung.
;)
ähäm, wie oft erschien die neustadt-zeitung nochmal im jahr..?
keine ahnung..nicht mehr als quartalsweise, oder?
anscheinend monatlich. hier ausgabe 3: http://www.dresdner-stadtteilzeitungen.de/zeitung/neustadt.pdf
Bisschen spät, aber wohl notwendig: Hier kommt ein Lanzenbruch für die „engen abgewohnten Räume“: ICH VERMISSE EUCH!!!! Ich vermisse meine geliebte Hauptstraße, wo bald alles blühen und ergrünen wird. Am Külz-Ring werden wir davon nichts mitbekommen, meine schönen Sitzbänke am Brunnen am Neustädter Markt, wo man mittags in Ruhe in der Sonne sitzen konnte…
Und wo konnte man denn noch kostenlos und ohne strafende Blicke übereifriger Kioskfrauen Zeitung lesen? Naja, wir haben zünftig Abschied genommen.