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Autofreie Kreuzung mit Familienfest-Charakter

Am Sonntag hatte die Initiative „Verkehrswende Dresden“ an der Kreuzung Kamenzer Straße, Bischofsweg zu einer Demonstration unter dem Motto „Stadt für alle statt für Autos“ gerufen. Mit Transparenten und Plakaten machten sie auf die Thematik aufmerksam. Nach Schätzungen der Veranstalter*innen kamen über den Tag verteilt rund 400 Menschen zusammen. Familien, Nachbarschaften, Initiativen und Passantinnen nutzten den Platz, um sich auszutauschen, zu musizieren, zu tanzen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die autofreie Kreuzung lockte etliche Besucher*innen an. Foto: Peter Zuber
Die autofreie Kreuzung lockte etliche Besucher*innen an. Foto: Peter Zuber

Auch mehrere Stadträte machten sich ein Bild vor Ort. Menschen aller Altersgruppen spielten, ruhten sich aus oder nutzten das vielfältige Angebot. Kinder bemalten den Asphalt, schlugen auf eine vom Nibs gestaltete Piñata ein, sie fuhren Bobbycar oder spielten Schach, Tischtennis und Volleyball – mitten auf der Straße.

Organisiert wurde die Kundgebung von der Initiative „Verkehrswende Dresden“, den Sektgabis und dem Kulturcafé Tag2wo. Sie wollten zeigen, wie lebenswert autofreie Räume sein können. Redebeiträge von Gruppen wie Neustadtpiraten, Widerstandskollektiv, TUUWI sowie „Stadt muss atmen“, der Initiativen Priesnitzallee und „Bischofsweg voller Leben“ unterstrichen die Forderung: Öffentliche Flächen sollen Menschen dienen, nicht nur dem Autoverkehr.

Am Sonntag machte die Kreuzung Bischofsweg/Kamenzer Straße autofrei. Foto: Peter Zuber
Am Sonntag machte die Kreuzung Bischofsweg/Kamenzer Straße autofrei. Foto: Peter Zuber

Orte von Blech und Lärm befreien

Noah Wolu, Pressesprecher von Verkehrswende Dresden, erklärte: „Unsere Kreuzungen könnten Orte der Begegnung und des Austauschs sein – wenn wir sie von Blech und Lärm befreien.“ Die Aktion habe gezeigt, dass der Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität groß sei. „Bischofsweg und Neustadt autofrei, das ist möglich, nötig und gewollt“, so Wolu. Die Sektgabis, ein feministisches Kollektiv aus Dresden, kritisierten soziale Ungleichheiten im städtischen Raum. Sie forderten mehr Grünflächen, Rücksicht auf obdachlose Menschen, sichere Räume für alle Geschlechter, Kulturen und Altersgruppen sowie inklusive Stadtplanung.

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Das Kulturcafé Tag2wo brachte sich mit einem Beitrag zur gelebten Nachhaltigkeit ein. Die Gruppe setzt auf segeltransportierten Kaffee, Lastenräder und plastikfreie ToGo-Systeme. Ihr Ziel: eine sozial gerechtere Stadt mit Platz für Kultur, Gemeinwohl und alternative Mobilität.

Die Aktion sollte einen Ausblick auf eine Stadt bieten, in der Menschen im Mittelpunkt stehen – nicht Autos. Ein deutliches Signal an Politik und Verwaltung, urbane Räume neu zu gestalten.

Kleine Konzerte sorgten für Unterhaltung. Foto: Peter Zuber
Kleine Konzerte sorgten für Unterhaltung. Foto: Peter Zuber

Foto: Peter Zuber Stadtdokumentation. Weitere Bilder in seinem Instagram-Kanal.

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31 Kommentare

  1. …habe das Bobvy-CAR und einen nachgestaltetwn auto-scooter gesehen, lustig. Das sind sinnlose Geschichten mit schönen Bildern… war alles super, ist aber nicht echt. …Nachschub liefert dann die Flaschenpost… ;-)
    Wer glaubt, dass die Welt so funktioniert würde unter einer konsequenten Umsetzung schlicht verhungern… und wer sich einen echt schönen Tag machen wollte hat sich im Apark unter einen Baum gelegt…;-)

  2. Nun ja, in dem Artikel zur Vorankündigung gibt es ja schon genug Kommentare, denen ich nur komplett zustimmen kann. Auch wir sind mal auf der Familienradrunde vorbei gerollt. Zum Zwecke der Belustigung. Und wir wurden nicht enttäuscht.
    Allein das Motto „Stadt für alle statt für Autos“ zeigt doch schon die geistige Flughöhe. Bereits in jungen Jahren, es müsste noch im Vorschulalter gewesen sein, begriff ich, dass mit „alle“ wohl Menschen gemeint sein müssen. Und dass Autos keine Lebewesen sind. Und wenn „alle Menschen“, dann halt auch alle, egal welche Gegenstände sie ihr Eigen nennen. Das sieht meine Frau Mutter, die bereits vor einiger Zeit ihr Auto gegen einen Rollator tauschte, übrigens ebenso.
    Und wenn diese Weltverbesserer einges Tages zum Arbeiten gezwungen werden, werden sie etwas begreifen. Eventuell, vielleicht, unter Umständen. Nämlich was in einem Stadtteil passiert, der 365 Tage komplett für Autos gesperrt ist Ubersetzt in Hetzersprache: von Blech, Lärm und Gestank befreit. Dorthin werden sich dann bestenfalls Partytouristen hinverirren. Darüber hinaus aber ist alles tot.
    Da macht mal weiter mit Lernen.

  3. Ähh.

    „End Fossil Age“ und „Ihr steht nicht im Stau, Ihr seid der Stau“ haben ja auch unbedingt etwas mit der Besetzung einer Kreuzung zu tun, die etwa 25 Meter von einem Park entfernt ist. Auf dem Bischofsweg hat es seit ca. 20 Jahren keinen Stau an dieser Stelle gegeben. Und übrigens wäre es nett gewesen, hätten die „Organisatoren“ nach Ende Ihrer Veranstaltung mal die Sperrung der Kamenzer aufgehoben. Die bestand auch noch heute morgen um acht noch. Aber das war wohl zu viel Arbeit und da haben die noch ihre Aktion gefeiert, und passte nicht in das Konzept, dass 100 Leute den anderen 18.000 erklären was gut für sie ist. Würde uns auch mal interessieren, wieviel Kohle aus der Crowdfundingaktion (von ursprünglich 5.000, und dann mal flott auf 15.000 erhöhten, als die gemerkt haben, dass das funktioniert) von den Jungs und Mädels der Tag2 Bäckerei in dieses „Projekt“ geflossen ist.

    Echt mal: Das ist deutlich zu viel Sendungsbewusstsein, als ein Mensch mit Schulabschluss braucht!

  4. Mal angenommen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommen alle aus der Neustadt, dann sind es knapp 1% aller Einwohner aus dem Stadtbezirk Neustadt. Zum Glück geht es in einer Demokratie nicht danach, wer sich am Lautesten darstellt und die höchste Medienpräsenz erzielt, sondern wer am Ende die Mehrheit für sich gewinnt. Und so ehrenwert es den Anwesenden gestern scheinen mag, aber mehrheitsfähig sind diese Vorhaben überhaupt nicht. Die Initiative fordert z.Bsp. auch eine Carolabrücke ohne Autospuren. Da kann doch mal eine repräsentative Umfrage organisiert werden, das Ergebnis dürfte ein völliges Desaster werden. Was Autos mit den sonstigen Themen zu tun haben, die da offenbar gestern gleich mit abgehandelt wurden, erschließt sich mir überhaupt nicht. Schöne bunte Bilder, absolut nicht mehrheitsfähige Ideen und am Ende das gute Gefühl, irgendwie hätte man ja da etwas bewegt. Interessant wäre, wie viele der Anwesenden wirklich konsequent nie ein Auto oder Flugzeug nutzen ;-)

  5. Ergänzend in eigener Sache: Die Tag2wo-Bäckerei hat seit Monaten einige Logistik-Aufgaben an das ImNu KurierKollektiv Dresden vergeben. Wir waren gestern auch zahlreich vor Ort und haben unter Anderem Programmpunkte, wie das Lastenrad-Rennen beigetragen. Die Zusammenarbeit mit der Tag2wo erleben wir als sehr liebevoll und fruchbar. Man hat den Eindruck, da kommt zusammen, was zusammen gehört <3

    Falls sich hier noch Menschen für umwelt- und platzfreundliche Logistik per (Lasten-)Rad interessieren, scheut euch nicht uns anzusprechen. Wir sind täglich von 8-19 Uhr erreichbar und bei Wind und Wetter aktiv. Egal, ob für kurzfristige Eilaufträge (auch deutschlandweit und international), für langfristige Kooperationen oder schlicht Beratungsleistungen.

    Wenn ihr nicht sicher seid, ob Dinge überhaupt für den Radtransport geeignet sind, fragt einfach unverbindlich nach. Unsere freundlichen und erfahrenen Disponent*innen können das kompetent beurteilen. :)

  6. Demokratie und auch ein friedliches Zusammenleben ist, wenn eine Minderheit die Mehrheit bestimmt. (Joke)
    Jede ach noch so „verrückte“ Idee und mag sie noch so diskriminierend sein, wird unter dem Deckmantel der Wokeness, Gleichheit und Gerechtigkeit herausposaunt, um sich seiner selbst zu bestätigen und um NUR selbst „wahrhaftig“, „einzigartig“ zu leben.
    Achtung Spoiler>>> Man könnte auch alle Straßen in der Neustadt zurückbauen und dafür Gemüsegärten, Blumenbeete, Wohlfühlwege, Trampelpfade, Plapperbänke, Baumreihen, Sandwege und Karrenwege anlegen. Es wäre toll für alle 4×4.

  7. Ich fands super! Besonders die Musik war toll. Gern mehr davon!

    Wie wäre es eigentlich, wenn jedes Wochenende eine andere Kreuzung in der Neustadt autofrei wäre?

    Ich würde mich freuen!

  8. Uiuiui hier geht’s ja ab. Wenn die Niedertracht so groß ist, dass man Freude an der Vorstellung hat, mit einem Geländewagen alles, was irgendwie mit Natur assoziiert wird, plattzuwalzen, sollte man sich grundsätzlichere Fragen stellen.
    @StefanE Danke für wenigstens einen konstruktiven Kommentar. Nur ist der Sinn der Demo ja nicht, so zu tun, als sei man die Mehrheit, sondern darauf aufmerksam zu machen, dass es ein Problem gibt, um Mehrheiten für dessen Lösung zu gewinnen. Und dass Klimawandel und Autos miteinander zusammenhängen, ist doch eigentlich bewiesen.

  9. Es war eine sehr angenehme und schöne Veranstaltung. Es ist immer gut, auch mal (testweise) Alternativen aufzuzeigen. Viele Kommentatoren haben es aber nicht begriffen, worum es geht, sie verharren in ihren selbstverschuldeten Bubbles. Dabei zeigen es viele Städte, daß genau „sowas“ gut möglich und sogar gewollt ist. Diese Städte, ob klein wie Freiburg oder Tübingen, oder groß wie Paris, Barcelona oder Kopenhagen verweisen Dresden und seine störrischen „Mehrheit“ auf die Hinterbank.
    Es ist für genau jene dresdner „Mehrheit“ undenkbar, daß die Welt vor dem Auto ja auch irgendwie funktioniert hat, alles sei heute unmöglich ohne Auto. Das ist für jene nur traurig. Es geht um Bildung und Aufklärung, genau dafür werden solche Veranstaltungen gemacht. Es nützt nichts, nur mal „kurz hindurch zu radeln“, und die eigene Blase weiter zu pampern.

    Natürlich soll und wird es so nicht überall werden, wie es bei der gelungenen Demo war. Es geht um Gerechtigkeit, also eine wirkliche Demokratie. Die haben wir eben tatsächlich nicht im öffentlichen Raum, die politische Aushandlung ist in Dresden auch unfähig mal was Vernunftbegabtes auf die Beine zu bekommen. Man braucht ja nur den Modal Split zu nehmen und den Straßenraum entsprechend aufzuteilen. Das heißt ja nur, daß hier und da eine Reihe Parkplätze wegfielen, und dann wird dort ein anderes Leben entstehen. Jetzt sind fast alle Straßen tot infolge des Autos, Passanten erledigen nur Besorgungswege, Austausch oder wirkliche Nutzung kommt kaum zustande. Das oder rollende PKW als „normales Leben“ zu verklären, ist ein Scheitern so Denkender, man hat sie dazu gebracht.

    Hoffentlich waren auch CDU- oder FDP-Leute mal dort, aber vermutlich saßen die in ihrem Kleingarten am Einfamilienhaus, in ihrer eigenen Einsamkeit.

  10. Es gibt so viele Städte mit vergleichbaren Einwohnerzahlen, die klar zeigen wie Fahrradverkehr und ÖPNV besser als in DD geregelt werden können.
    Weder der wirtschaftliche Kollaps noch Anarchie auf den Straßen sind die Konsequenz, wenn der Fokus auf PKW Individualverkehr geringer wäre.
    Wenn ich mutmaße wie viel Lebenszeit hier einige täglich im Stau verschwenden und das dennoch dogmatisch verteidigen irritiert mich das. Macht euch die Mühe, schaut über den Tellerrand.

  11. @Sebastian: Die erste Quelle, die ich gefunden habe, sieht Dresden auf Platz 12 von 105 deutschen Städten beim Thema ÖPNV-Erschließung. Klar, man könnte noch besser sein, aber das ÖPNV-Angebot in Dresden kleinzureden, finde ich nicht fair. Die Frage ist, wie hoch die Reserven sind, um in Spitzenzeiten noch zusätzliche Fahrgäste zu befördern. Und dafür sind ja z.Bsp. die neuen Straßenbahnen eine Massnahme, auch wenn die viel Geld kosten (inkl. Netzumbau) und zu Lasten aller anderen Verkehrsteilnehmer gehen. Die Situation für den MIV hat sich in den letzten Jahrzehnten in Dresden in Summe nicht verbessert. Wer dies anders sieht, hat kein Auto. Beim ADFC-Fahrradklima-Test sind wir übrigens Platz 6 von 15 bei den Großstädten. Ist nur Mittelfeld und da sollte unbedingt noch mehr getan werden. Nur bitte darauf achten, dass es nicht wieder irgendwelche fragwürdigen Verkehrsversuche sind, die dann für viele Millionen EUR abgebrochen werden ;-)

  12. Ich finde es gut wenn man den Status Quo nicht als unveränderlich ansieht und auf das Ziel einer lebenswerteren Stadt sollten sich eigentlich alle einigen können.

    Was ich aber hier in der Diskussion um die Änderung des Status Quo vermisse, sind belastbare Argumente und Fakten. Die Bringschuld liegt hier klar bei denjenigen, die eine Änderung herbeiführen wollen. Es scheint aber mehr darum zu gehen die andere Seite in ein schlechtes Licht zu rücken.

    a) Es wurden einige Städte genannt in denen es besser als in Dresden sein soll ohne näher darauf einzugehen. Was machen diese Städte besser? Was hatten diese Änderungen zur Folge und wie erfolgreich sind die Städte? Wenn ich „Modal-Split“ in der Wikipedia eingebe, dann liegt Dresden mit 29% Autoanteil eher auf den vorderen Plätzen und muss sich vor Tübingen (32%), Paris (34%), Kopenhagen (26%) und Barcelona (26%) nicht verstecken. Zugegeben die Zahlen in der Wikipedia sind zum Teil sehr alt. Wenn jemand aktuellere hat, dann gerne her damit.

    b) Freiburg hat unter den Großstädten deutschlandweit den geringsten Anteil mit 21%. Schau ich nun in den Stadtplan von Freiburg, so kann ich aber nicht erkennen was Freiburgs Geheimnis sein soll. Die radikale Sperrung von Straßen für den Autoverkehr ist es jedenfalls nicht. Ähnlich wie in Dresden gibt es massive Autoschneisen quer durch die Stadt und nur der Altstadtkern ist großflächig verkehrsberuhigt bzw. Fußgängerzone.

    c) Ein anderes Argument, das hier angeführt wird ist der Zusammenhang von Klimawandel und Autos. Das ist derzeit sicherlich zutreffend, dürfte in 10 Jahren aber schon ganz anders aussehen. Ist der „Stau“ der Elektroautos auf dem Bischofsweg dann OK? Wäre die Neustadt soviel besser, wenn Anwohnerparken nur noch für E-Autos erlaubt ist?

  13. @Landei

    Die Zahlen sind wohl wirklich recht alt.
    Freiburg kommt bei aktuelleren Zahlen auf 33% Fahrradanteil beispielsweise.
    Oder Paris(innerhalb des Autobahnrings) hat aktuell ein Autoanteil von 4%

  14. Kommunikation ist mal wieder alles… Leider wurden Anwohner sehr spät und nicht genügend über die Aktion informiert. Mit mehr Vorlauf, wäre ein komplett autofreier Bereich sicher möglich gewesen. Eine Info im Briefkasten oder an der Haustür hätte wahrscheinlich schon ausgereicht. Aus dem Urlaub heraus kann man sein Auto leider nicht spontan umparken. Das hätte man durchaus bedenken können, wenn solch eine Aktion in der Ferienzeit geplant ist.

    Wenn man zu Hause ankommt und das eigene Auto mit Zettel „Bitte umparken, sonst wird abgeschleppt“ und Aufklebern mit beleidigenden Sprüchen am Auto hat, verliert man Menschen für die eigene Sache, die sich gern mit engagiert hätten, hätten sie die Chance gehabt. Schade!

  15. wie kommt man auf die these, dass ein stadtviertel – gerade die neustadt – tot wäre, wenn es autofrei wäre? was in in dem fall ja natürlich immer noch lieferverkehr, müllabführ und rettungsdienst, eventuell auch anwohnende (nur ohne straßenparken) zulassen würde.

    was macht denn die neustadt aus? subkultur, gastronomie und aufenthaltsqualität? oder die befahrbarkeit für autos? wie viel prozent der neustadt-bewohner*innen und -besucher*innen kommen denn mit dem auto? 5-10%? was würde der neustadt fehlen, wenn wochenends nicht mehr fette SUVs durch die alaunstraße und das eck cruisen dürfen?

    hot take: gar nichts, im gegenteil. wenn es jemals ein stadtviertel gab, das prädestiniert für autofreiheit wäre, dann ja wohl die neustadt.

  16. @Stefan E.

    Ich kenne einige der Leute, welche die Bäckerei betreiben. Waren auch mal meine Nachbarn. Ich kann dir sagen, klar nutzen diese Leute auch ein Auto aber wird dieses unter mehreren Menschen geteilt. Weiterhin wird es nicht so häufig genutzt wie es andere Menschen machen. Thema jeden Meter nur mit dem Auto fahren usw.

    Es geht am Ende nicht darum ein Auto nie zu nutzen. Ich glaub du verstehst nicht ganz das Anliegen der ganzen Geschichte.

  17. @statler & waldorf

    Nach meinen Informationen räumt die Stadt bzw. die Straßenordnung Straßensperrungen ab.

  18. @Marco:

    Die Zahlen für Freiburg aus Wiki sind von 2017. Dort ist der Anteil des Fahrradverkehrs bereits mit 34% angegeben. Solltest du neuere Zahlen haben würde das bedeuten, dass die Entwicklung in dieser Richtung stagniert.

    Die Werte für Paris aus Wiki sind von 2024 und beziehen sich auf die Ile de France (12,5 Mio Einwohner) was meiner Meinung nach sinnvoller ist als nur den Quell und Zielverkehr von Paris Stadt innerhalb des Autobahnrings (2,1 Mio Einwohner) zu betrachten. Paris Stadt ist so dicht bebaut, dass 65% der Wege zu Fuß zurückgelegt werden und 32% mit Öffis. Fahrrad und Auto sind für den innerstädtischen Verkehr dort seit Jahrzehnten eher eine Randnotiz.

  19. @marco: Ja, in Paris gibt es erhebliche Veränderungen in den letzten Jahren, wobei die Zahl, wie Du auch schreibst, nur die unmittelbare Innenstadt ist. Und da wird die Verteilung in der Innenstadt von Dresden auch eine andere sein als in der gesamten Stadt. Allerdings möchte ich auf keinen Fall mit Paris tauschen, zumal dieser Punkt bestimmt auch sehr wesentlich für die massiven Bemühungen hinsichtlich Reduzierung des Autoverkehrs ist. Dort ist die Bevölkerungsdichte mehr als 10-mal so hoch wie in Dresden, und damit viermal so hoch wie die am dichtesten besiedelte deutsche Stadt (München). Da hat man dann weniger Autos, aber der Platz wird von Unmengen an Menschen gefüllt. Also 6,5 Mio. Einwohner im heutigen Stadtgebiet von Dresden möchte ich mir nicht vorstellen, dann doch lieber 270.000 KFZ oder gern paar weniger.

  20. @Andre

    Ohh, in der Neustadt ist die Klugscheisserei ausgebrochen. Da wollen wir mal hoffen, dass das nicht ansteckend ist.

    Niemand hat erwartet, dass die Absperrungen auf den Betriebshof gebracht werden. Aber die Dinger an die Seite zu Stellen wenn sie nicht mehr gebraucht werden, empfinden wir als gesunden Menschenverstand. Aber dafür hat es offenbar nicht gereicht. Das Ziel war offensichtlich den Anwohnern maximal auf den Sack zu gehen. Glückwunsch! Ist gelungen!

  21. @ statler & waldorf

    Zitat von euch: „ Das Ziel war offensichtlich den Anwohnern maximal auf den Sack zu gehen.“

    Ihr geht den Anwohnern immer maximal auf den Sack! Wieviel Missgunst und Verbohrtheit muss dazu gehören!

  22. Ich liebe diese kleinen Straßenfeste, danke fürs organisieren. Machen ist wie wollen, nur krasser.

  23. @Kami_Anwohner

    Missgunst? Was sollten wir denn missgönnen. Das die sich an einem sonnigen Sonntag mit skurrilen Forderungen auf den Asphalt setzen statt im 20 m entfernten Park mit ihren Kindern zu spielen?

    Und wir sind auch nicht verbohrt. Wir lassen uns nur nicht so gern von ein paar Phantasten erklären wie diese Welt funktioniert und was wir für gut zu halten haben.

    Dieses Viertel zeichnet sich durch Toleranz, Weltoffenheit und Rücksicht aus. Alles Dinge, die wir bei dieser seltsamen Veranstaltung sehr vermisst haben….

    Und wir haben Dich auch lieb….. ;-)

  24. Lieber Statler, lieber Waldorf,

    nicht sehr schmeichelhaft formuliert aber es trifft absolut des Pudels Kern! Deswegen klebt man sich auch gern mal auf die Straße. Das man mit solchen „Brechstangen-Aktionen“ eher das Gegenteil von Akzeptanz, Verständnis oder gar Veränderung bei den Mitbürgern erreicht wird, ist offensichtlich noch nicht angekommen.

    Ich verstehe auch nicht, warum immer SUVs als Paradebeispiel für das „böse Auto“ benutzt werden. Jeder sollte das fahren was er möchte, Zweirad, Dreirad, Vierrädrig… leben und leben lassen und nicht bei jeder sich bietenden Möglichkeit eine Neiddebatte lostreten würde uns allen gut tun.

  25. ich liebe die kommentare von stapler und wäldler so sehr, immer so undogmatisch pädagagerisch und trotzalledem unvergleichlich vergrenzt.

  26. Für alle die Paris hier als Vorbild nennen sei gesagt, wer innerhalb dieses Ringes wohnt und arbeitet hat sicherlich einen Vorteil von der autofreien Innenstadt. Wer jedoch nur etwas außerhalb arbeitet erlebt dafür umso mehr die Auswirkung der autofreien Innenstadt. Da ich selbst regelmäßig dort bin weiß ich sehr genau wie es dort abläuft. Die Folge ist eine etwas gehobenere Lebensqualität, ABER auch die Mieten wurden dadurch teurer. Zudem hat die Gentrifizierung dadurch stark zugenommen. Wer versucht in diesen Bereich einen Handwerker zubekommen hat es extrem schwer. Viele Handwerker nehmen deshalb schon keine Aufträge aus den autofreien Bereichen an. Über diese Auswirkungen sollte man sich dann auch bewusst sein. Und für Pendler aus dem Umland hat sich aufgrund des verlagerte Verkehrs nach außerhalb die Pendelzeit auch deutlich erhöht.

  27. @parisertraum… stimmt genau. Dazu ist eben auch noch zu sagen, wenn diese Vorbildstädte genannt werden, sind diese alles andere als „Autofrei“ .. Es handelt sich dabei immer nur um mehr oder weniger kleine Inseln im Großstadt-Normal. Drumherum herrscht Realität, wie Du ja auch für Paris festgestellt hast.

  28. aller anfang ist schwer, war zu beginn des automobilzeitalters auch so, da musste man sein benzin noch in der apotheke kaufen und heute stehen wieder veränderungen an, die nicht geradlinig verlaufen werden. ein autofreien wochende.dürfte nicht so schwer sein. gab es schon in den 70igern des letzten jahrhunderts während der ölkrise. es bleibt spannend.

  29. Die Sache jetzt nur auf persönliche Vorlieben herunterzubrechen, bringt die Sache doch kein Stück weiter. Es gibt breit abgestützte wissenschaftliche, gesundheitliche, ökologische und ökonomische Argumente, den autozentrierten Individualverkehr in Städten zurückzudrängen. Eine dominante Autonutzung verursacht hohe externe Kosten (Luftverschmutzung, Gesundheit, Klimaschutz, Flächenverbrauch, Stadtgestaltung, Verkehrssicherheit, Lärmbelastung, usw.) Letztendlich geht es um eine Effizienzsteigerung in den Mobilitätssystemen.

    Oslo: Maßnahme: Autoverkehr in der Innenstadt stark reduziert, Parkplätze entfernt, autofreie Zonen eingeführt.
    Ergebnis:35 % weniger CO₂-Emissionen im Zentrum.
    Luftqualität verbessert. Fußgänger- und Radverkehr deutlich gestiegen.

    London (UK) – „Ultra Low Emission Zone“ (ULEZ)
    Maßnahme: Gebühren für hoch emittierende Fahrzeuge, Förderung von ÖPNV und Radverkehr.
    Ergebnis: 44 % Rückgang der NO₂-Werte in der Innenstadt innerhalb von 2 Jahren.

    Helsinki & Oslo
    Maßnahme: Verkehrsberuhigung, Tempolimits, Fokus auf Fuß- und Radverkehr.
    Ergebnis: In beiden Städten kein einziger tödlicher Unfall mit Fußgängern oder Radfahrern im Jahr 2019.

    Barcelona (Spanien) – Superblocks („Superilles“)

    Maßnahme: Zusammenfassung von Straßenblöcken zu „Superblocks“, Durchgangsverkehr ausgeschlossen, Raum für Menschen.
    Ergebnis: Lärmbelastung gesunken.
    Luftverschmutzung im Innenbereich um bis zu 30 % reduziert.
    Mehr Raum für Erholung, Kinder, Spielplätze.

  30. @goldfish: Die Vergleiche von Städten sind schwierig, weil eben z.Bsp. Barcelona und London extrem dicht besiedelt sind (wie auch weiter oben genannt Paris) und da werden jegliche Bemühungen um Verkehrsreduzierung so eine Art Überlebenskampf sein. So ist die Situation in Dresden zum Glück nicht. Aber ja, es dürfen auch bei uns gern (sinnvolle) Massnahmen mit der Zielstellung weg vom MIV umgesetzt werden. Aber rein mit Verboten wird man nicht weiter kommen. Ist die Carolabrücke weg, geht die Verkehrsbelastung auf der Albertbrücke und Marienbrücke sehr deutlich nach oben. Und so wird es auch, wenn da einfach eine Straße für den Autoverkehr gesperrt werden, der MIV sucht sich dann andere Wege, auch in Wohngebiete etc., wo man ihn ja eher nicht haben will. Gestern stand übrigens ein Artikel in der Zeitung, dass die DVB wohl u.a. das Vorhaben Verlängerung Linie 8 aus Geldmangel auf Eis legen will, sowas ist dann das völlig falsche Zeichen um Menschen zur Nutzung des ÖPNV zu bewegen. Dafür müssen ausreichende Finanzmittel bereitgestellt werden. Und zum Thema Städtvergleich habe ich auch noch einen, New York City hat ungefähr die 15-fache Einwohnerzahl von Dresden, aber der Central Park ist nur doppelt so groß wie der Große Garten :-)

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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